Schulterarthroskopie

Die Schulterarthroskopie ermöglicht schonend und effektiv die Behandlung chronischer Überlastungsentzündungen der Schultermuskulatur: bei Schleimbeutelentzündungen (Impingementsyndrom, Bursitis subacromialis), bei Kalkschulter (Tendinitis calcarea) und bei Sehnenverletzungen (Luxationen, Sehnenabriss, Knorpelver- letzungen, Rotatorenmanschettenruptur, Bicepssehnenruptur usw.).

Schleimbeutelentzündungen bei Impingementsyndrom

Das Impingementsyndrom ist eine der häufigsten Erkrankungen des Schultergelenks und bedeutet eine Einengung im Bereich unter dem Schulterdach.

Die dort verlaufenden Sehnen werden dadurch schmerzhaft gequetscht und es kommt zu einer Schleimbeutel- entzündung. Die Reizung der Schleimbeutel (Bursa) führt zu einer Bursitis die sich klinisch durch Nachtschmerzen und Beschwerden bei Tätigkeiten über Kopf- und Schulterniveau bemerkbar macht.

Ursächlich kann eine knöcherne Enge durch ein rabenschnabelartig ausgezogenes Akromion, (ein zusätzlicher Knochenkern des Akromions) oder eine in Fehlstellung verheilte Schulterfraktur auslösend sein.

Der aufgequollene und chronisch entzündete, manchmal mehr oder weniger verklebte und vernarbte Schleimbeutel ( sog. Bursitis subacromialis ) unter dem Schulterdach ( also zwischen Oberarmkopf und knöcherner Schulterhöhe liegend ) wird arthroskopisch / offen entfernt. Damit wird eine der Schmerzursachen beseitigt. Die Entfernung dieses Schleimbeutels (sog. ESD-Operation) wird regelmäßig mit der Akromioplastik kombiniert. In den Wochen nach einer solchen Kombinationsoperation heilt das Gewebe ab. Es ist Platz geschaffen im Tunnel unter dem Schulterdach und der Schleimbeutel wächst wieder nach ( der menschliche Körper bildet ihn neu ) - ohne dass sich dieser erneut entzündet. Er kann dann seine natürliche Pufferfunktion wieder übernehmen.

Schultereckgelenkarthrose (ACG- Arthrose) entsteht oft nach unbehandeltem Impingementsyndrom. Es verursacht einen schmerzhaften Knorpelverschleiss des Schultereckgelenkes. Bei konservativ nicht beherrschbaren Symptomen kann eine arthroskopische oder offene Entfernung des äußeren Schlüssel- beinknochens in Betracht gezogen werden (sog. ARAC-Operation).

Die konservativen therapeutischen Möglichkeiten sind Physiotherapie, Infiltration, Akupunktur und Stoßwellentherapie. Das eine - allein wirksame - Therapieverfahren, welches sofort anschlägt ist selten. Öfter werden unterschiedliche Verfahren kombiniert oder nacheinander angewandt.

Kalkschulter (Tendinitis calcarea)

Der Tendinitis calcarea (auch: kalzifizierende Tendinitis) liegen kalkartige Ablagerungen in Sehnen und Sehnenansätzen zugrunde. Sie kommen besonders an der Rotatorenmanschette des Schultergelenkes vor. Im Wesentlichen unterscheidet man das akute vom chronischen Erkrankungsstadium abhängig von den verschiedenen Entwicklungsstadien der Kalkdepotentwicklung. Bestehen, trotz konservativer Therapie, unverändert Probleme und Schulterschmerzen so sollten die Kalkablagerungen der Kalkschulter minimal invasiv per Arthroskopie entfernt werden.

 

Sehnenverletzungen des Schultergelenkes

Das Impingement-Syndrom kann so stark sein, dass Sehnenanteile reißen (Rotatorenmanschettenriss). Neben chronischen Schmerzen kommt es zu einem zunehmenden Funktionsverlust des Arms. Diese Risse können heute mit der arthroskopischen oder sogenannten "Mini Open" Technik elegant genäht werden. Hier ist auf die relativ lange Nachbehandlung hinzuweisen

 

Schulterluxation

Schulterinstabilitäten (Schulterluxation) treten meistens durch Unfälle bedingt auf. Z.B. bei einem Sturz auf den Arm, kann der Oberarmkopf gewaltsam aus der Gelenkpfanne gerissen werden. Häufig werden hierbei wichtige Strukturen wie Stabilisierungsbänder und eine so genannte Gelenklippe verletzt, sodass eine chronisch instabile Schulter resultiert. Das heißt, die Schulter renkt sich immer wieder aus. Eine solche instabile Schulter kann ebenfalls arthroskopisch „repariert" werden. Hierbei werden die abgerissenen Bänder und die Gelenklippe wieder angenäht. Nachdem sie fest geheilt sind, ist die Schulter wieder voll belastungsfähig.